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Verbandskasten: Wie Sie das passende Erste Hilfe-Material für Ihren Betrieb finden

Das alltägliche Berufsleben birgt Unfallgefahren. Je nach Branche sind MitarbeiterInnen verschiedenen Risiken ausgesetzt. Hier ist eine schnelle und effektive Erstversorgung essenziell. Um für den Fall der Fälle gewappnet zu sein, sollten alle Betriebe – ob Büro, Werkstatt, Fabrik etc. – mit einem Verbandskasten ausgestattet sein. Der Erste Hilfe-Kasten unterstützt die ErsthelfenrInnen bestmöglich, um Folgeschäden des Verunfallten zu minimieren oder im äussersten Notfall Menschenleben zu retten.

Aber wer gibt den notwendigen Inhalt der Verbandskästen für die Betriebe vor? Und wer sorgt für deren Bewirtschaftung? Welche Funktionen der Erste Hilfe-Koffer erfüllt, welche Schwächen sich in der praktischen Anwendung offenbaren und wie diese optimiert werden können, zeigen wir in diesem Artikel.

Der Verbandskasten, ein Allrounder

Der Verbandskasten, auch Erste Hilfe-Kasten oder Erste-Hilfe-Koffer genannt, beinhaltet diverses Material zur Erstversorgung von Wunden und anderen Verletzungen. Für Betriebe ist der Verbandskasten im Rahmen der Arbeitsschutzbestimmungen ein gesetzlich vorgeschriebenes Must-have. Der Inhalt des Verbandskastens unterliegt genormten Bestimmungen, die in den verschiedenen DIN-Normen geregelt sind. Die gängige Variante ist ein „kleiner“ Verbandskasten DIN 13157

Zu dem standardmässigen Repertoire eines Erste Hilfe-Kastens zählen Pflasterstrips, Heftpflaster, Verbandpäckchen, Verbandtücher, Wundschnellverbände, Kompressen, Dreiecktuch, Schere sowie Einweghandschuhe. Zusätzlich sind Rettungsdecke, Netzverband, Augenkompresse und die Erste-Hilfe-Broschüre Bestandteil des Erste Hilfe-Koffers.

Eine klare Vorschrift über den genauen Inhalt eines Erste-Hilfe-Koffer ist in der Schweiz vom Gesetzgeber jedoch nicht wie bspw. in Deutschland vorgesehen. Dessen Füllung richtet sich nach den jeweiligen Gefahren im Betrieb, so das Arbeitsgesetz ArGV 3 Art. 36: Erste Hilfe (Kapitel 2: Besondere Anforderungen des Gesundheitsschutzes):
„Die Erste-Hilfe-Ausstattung ist an die Gefährdungen des Betriebes anzupassen. Nebst medizinischen Notfällen und schweren Verletzungen gehört auch die Behandlung von Bagatellverletzungen (z.B. Wundversorgung) dazu. Zur Ausstattung zählen Erste-Hilfe-Material (Erste-Hilfe-Apotheken, Verbandkasten, -koffer oder -rucksäcke).“

Hier steckt der Teufel im Detail: Denn wer weiss schon so genau um alle potenziellen Gesundheitsgefährdungen und Risiken in seinem Betrieb und kennt vor allem die notwendigen Erste Hilfe-Produkte für diese Gefahren? Hier sind Unternehmen auf sich allein bzw. die Expertise und Entscheidungsfähigkeit ihrer Sicherheitsbeauftragten bzw. Betriebssanität gestellt.

Sicherheitsbeauftragte: eine verantwortungsvolle Rolle

Im Betrieb zuständig für die Ausstattung mit Erste Hilfe-Koffern sind in der Regel die BetriebssanitäterInnen oder Sanitätsverantwortliche. Diese gehen meist ihrer normalen Tätigkeiten im Unternehmen nach, sie erfüllen ihre Pflichten, wie beispielsweise die Anschaffung des Erste Hilfe-Materials, also „on top“.

Ein kurzer Exkurs: Arbeitgeber sind gesetzlich dazu verpflichtet, den Gesundheitsschutz und die Arbeitssicherheit im Unternehmen zu regeln. In diesem Zuge kann der Arbeitgeber ausserdem sog. Sicherheitsbauftragte (SiBe) ernennen. Bei grösseren Firmen widmen sich SiBes ausschliesslich ihrer Funktion für die Sicherheit im Unternehmen.

SiBes erlangen notwendige Kompetenzen im Rahmen von Aus- und Weiterbildungen, um ihre Funktion zu erfüllen. So erhalten diese unter anderem eine Ausbildung in puncto Erste-Hilfe und sind für den Unterhalt der Erste Hilfe-Koffer zuständig. SiBe sind also zentrale Anlaufstelle für die Verbandskästen und wissen genau, was sie wo finden. Der Haken an der Geschichte: Passiert ein Unfall im Betrieb, ist der oder die SiBe nicht immer anwesend. Unter Umständen leisten Kollegen Sofortmassnahmen, die den Verbandskasten möglicherweise nicht wie ihre Westentasche kennen. Dies birgt einige Tücken, dazu später mehr.

Einsatz des Erste-Hilfe-Koffers im Betrieb – ein Beispiel

Bezüglich des Standortes und der Lagerung des Erste-Hilfe-Koffers gelten folgende Prinzipien: Die Erste Hilfe-Ausstattung muss für jeden im Betrieb gut erreichbar sein und dort aufbewahrt werden, wo die Arbeitsbedingung es erfordern. Die Materialien im Erste-Hilfe-Koffer sind zudem staubgeschützt zu lagern. Verpackungen, welche bereits geöffnet wurden, dürfen nicht mehr verwendet werden und müssen folglich ersetzt werden.Aber wie sieht die praktische Anwendung aus? Skizzieren wir folgendes Szenario:

Ein Mitarbeiter zieht sich in der Büroküche eine stark blutende Schnittverletzung zu. Seine Vorgesetzte will Erste Hilfe leisten und holt den Erste-Hilfe-Koffer. Nach dem Öffnen des Koffers erwartet sie ein randvoller Verbandskasten mit vielen, sich stark ähnelnden Produkten. Aber was braucht es, um die Blutung zu stillen? In der Hektik reisst die Vorgesetzte verschiedene Verbandsmaterialien auf, bis sie die passende Kompresse findet und schlussendlich die Erstversorgung leistet. Nachdem der Kollege versorgt ist, legt sie die unbenutzten Materialien zurück in den Koffer und bringt diesen an seinen Platz.

Szenarien dieser Art sind bei weitem keine Seltenheit. Bei der praktischen Anwendung der Erste Hilfe im Betrieb kristallisieren sich oftmals folgende Schwächen heraus:

1. Der Erste-Hilfe-Koffer ist randvoll gefüllt, was die Übersicht in hektische Situation erschwert und zu zusätzlichem Stress beim Ersthelfer führt. Dies spürt ebenso der Verunfallte.

2. Durch die Menge an Erste Hilfe-Materialien laufen viele Produkte ab bevor diese überhaupt gebraucht werden.

3. Hoher Verschleiss: In der Hektik werden Materialien aufgrund fehlender Beschriftung aufgerissen, die dann doch nicht gebraucht werden. Denn in den meisten Fällen ist die Betriebssanität, welche bessere Kenntnis über die Inhalte hat, nicht anwesend.

5. Nach derartigen Einsätzen ist der Kofferinhalt durcheinander, was die Pflege und Nachbefüllung für die BetriebssanitäterInnen oder Sanitätsverantwortliche erschwert.

6. Nicht alle Qualitätsprodukte haben automatisch eine lange Haltbarkeit. Die Firma Söhngen bietet z.B. bei sterilen Produkten (bei unbeschädigter Sterilverpackung und sachgemäßer Lagerung) eine Haltbarkeit von 20 Jahren an. Die Haltbarkeit beläuft sich bei anderen Herstellern meist auf 5 Jahre. Dadurch wird das Neubefüllen häufiger nötig, was den Pflegeaufwand des Erste-Hilfe-Koffers sowie die Gesamtkosten erhöht.

Ein kleiner Koffer mit grosser Wirkung

Was in der Theorie rund um den Erste-Hilfe-Koffer plausibel klingt, lässt sich in der Praxis also nur schwer umsetzen. Wir von Stampfli Medical haben einige Tipps für Sie, wie der Erste Hilfe-Koffer in Ihrem Betrieb einen grösseren Mehrwert leisten kann.

Weniger ist mehr

„Im Koffer sollten sich nur die Materialien befinden, die der Betrieb wirklich benötigt und die mit Hilfe der vorhandenen Qualifikationen verwendet werden können.“

Peter Maldini, Medizinprodukteberater Stampfli Medical AG

Sprich der Verbandskoffer sollte sich auf die wichtigsten Inhalte beschränken, die bei typischen Verletzungen und Unfällen wirklich nötig sind. Diese Grundausstattung wird ergänzt um auf den Betrieb abgestimmte Materialien. Je nach Branche, Tätigkeit und Gefährdungspotentialen eignen sich andere Erste Hilfe-Materialien wie bspw. die Augenspülung.
Kurzum: Eine ausgewählte Ausstattung an Erste Hilfe-Material, die sich an den betrieblichen Gefahren und dem Kenntnisstand der Angestellten orientiert.

Aufgrund der weit gefassten gesetzlichen Bestimmungen herrscht jedoch in vielen Betrieben Unsicherheit darüber, welche Materialien wirklich notwendig sind in Anbetracht der Gefährdungen. Aus diesem Grund beraten unsere Medizinprodukteberater unsere Kunden persönlich, um gemeinsam mögliche Gefahren zu erkennen und geeignete Produktlösungen auszuwählen.

Volumen des Erste Hilfe-Koffers

Wir empfehlen einen grösseren Koffer zu verwenden, der mehr Übersicht ermöglicht und dennoch Platz für die wichtigsten Produkte bietet, ohne überfüllt zu sein. Dies schafft den nötigen Überblick in hektischen Situationen. Ausserdem verhilft ein grösserer Koffer dazu, die Ordnung und Struktur auch nach seinem Einsatz beizubehalten. Durch ein grösseres Fassungsvermögen bleibt zudem die Flexibilität erhalten, den Koffer später mit firmenspezifischen Produkten wie Augenduschen oder Verbrennungsartikeln nachzurüsten.

Qualität vor Quantität

Neben einer reduzierten Auswahl an Materialien empfehlen wir Qualitätsprodukte wie z.B. von der Firma Söhngen. Diese scheinen auf den ersten Blick zwar teuer, haben jedoch eine höhere Lebensdauer und sind damit auf lange Sicht preisgünstiger. Im besten Fall werden nur wenige Inhalte wirklich benötigt und der Administrationsaufwand für die Betriebssanität bleibt überschaubar.

Zudem können die Gesamtkosten der Sanitätsmassnahmen eines Betriebes reduziert werden, indem Verbandskästen mit Ersatzteilverfügbarkeit gekauft werden, wie zum Beispiel der Erste Hilfe-Koffer der Firma Söhngen. Die Koffer kommen hoffentlich nicht so oft in den Einsatz, dennoch kann in der Hektik schnell ein Bestandteil Schaden nehmen. In diesem Fall ist es kosteneffizienter das defekte Teil, z.B. die Plexiglasabdeckung, zu ersetzen anstatt einer Neuanschaffung nach kürzester Zeit.

Pflasterspender

90% der Verletzungen im Betrieb sind Bagatellverletzung. Um diese schnell und ohne umständliches, einhändiges Öffnen des Koffers zu versorgen, bieten sich zusätzliche Pflasterspender (z.B. Salvequick Pflasterspender zum Nachfüllen) an. Diese sind schnell zur Hand und es braucht keinen Erste-Hilfe-Koffer für derartige Verletzungen. Eventuell kann dieser gar plombiert werden.
Ein weiterer Vorteil: Angestellte, die gerne ihr privates Pflasterkontingent aufbessern, werden hier nicht fündig. Die einzelnen Pflasterstrips sind bereits nach dem Abziehen aus der Pflasterspender klebebereit und daher nur für die direkte Verwendung geeignet.

Beschriftungen und Fächer im Notfallkoffer

Fächer mit Klarsichtdeckeln verbessern die Übersicht im Koffer und geben Struktur. Aber erst die Beschriftung liefert den spürbaren Mehrwert. Achten Sie sowohl auf beschriftete Fächer als auch Artikel. So finden ihre Mitarbeitenden direkt das, was sie suchen ohne Produkte blind aufreissen zu müssen.

Klarsichtdeckel und Beschriftungen bringen Ordnung in den Erste Hilfe-Koffer
Fächer mit Klarsichtdeckeln und Beschriftungen erlauben einen schnellen Zugriff

Grundkenntnisse der Erste Hilfe

Der Inhalt der Erste Hilfe-Materialien sollte nicht nur direkt ersichtlich sein, sondern vor allem dem Anwender bekannt. Verbands- und Erste Hilfe-Materialien helfen nur demjenigen, der sie einzusetzen weiss. Daher ist es wichtig, dass im Betrieb ausreichende Grundkenntnisse über zu leistende Erste Hilfe-Massnahmen sowie Prinzipien der Wundversorgung vorhanden sind und dafür zuständige Personen benannt werden.


In Ihrem Verbandskoffer herrscht ein wildes Durcheinander und ein Sammelsurium an Erste Hilfe Materialien stapelt sich? Sie wissen nicht, welche Produkte nötig sind, um den Gefährdungen in Ihrem Unternehmen gerecht zu werden? Kontaktieren Sie uns gerne und unsere Medizinprodukteberater finden gemeinsam mit Ihnen eine schlanke, auf Ihren Betrieb zugeschnittene Lösung.

Sie möchten Erste Hilfe-Kasten, Materialien und Schutzausrüstung an einem Ort bündeln? Dann lesen Sie unbedingt unseren Magazinartikel zum Safety Point: Zentrale Anlaufstelle für Erste Hilfe und Schutzausrüstung im Betrieb.