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65% der Herzinfarkte passieren zuhause: Sind Sie auf einen Ernstfall vorbereitet?

Ein plötzlicher und vorzeitiger Herzstillstand kann fast jeden treffen. Am höchsten ist das Risiko für Männer, im dritten Lebensabschnitt. Eine Studie von SWISSRECA zeigt, dass in der Schweiz im Zeitraum von 3 Jahren, 18’368 «Out-of-Hospital Cardiac Arrest» (OHCA), mit Potenzial auf Reanimation verzeichnet wurden. Lediglich bei 61% davon, konnte daraufhin eine Reanimation durch einen Rettungsdienst gestartet oder eine solche übernommen werden. Bei 39% kam jede Hilfe zu spät.

Die repräsentative Studie zeigt zudem eindrücklich, dass in der Regel von zehn reanimierten Personen, sechs noch am Ort des Vorfalls versterben. Das bedeutet, dass lediglich bei 40% der ausserklinischen Kreislaufstillstände die Reanimation anschlägt und die Patienten daraufhin ins Spital eingeliefert werden können.

Welches sind die Erfolgs-Chancen einer Reanimation nach einem Herzstillstand?

Gemäss Studie tragen 33% der Patienten, bei denen innerhalb der ersten 60 Sekunden Sofortmassnahmen ergriffen werden, keine schweren Beeinträchtigungen davon.

Generell gilt es, durch sofortige Wiederbelebungs-Massnahmen, den Sauerstoffmangel zu senken oder zu beheben, um irreparable Schäden im Hirn zu verhindern.

Der Jahresbericht von SWISSRECA macht deutlich, dass der Schlüssel in einer schnellen Reaktion des Umfeldes liegt. Die Rettungskette des Interverband für Rettungswesen (IVR) zeigt, dass es in einem Ernstfall ausserhalb eines Spitals vier entscheidende Momente gibt, die zu einer erfolgreichen Rettung beitragen können:

  • Schnelle Verständigung des Notrufs
  • Spontane Erste Hilfe durch zufällige Zeugen
  • Organisierte Erste Hilfe durch First Resonder
  • Professionelle Erste Hilfe durch Rettungsdienst
Rettungskette
SWISSRECA Jahresbericht 2019 – 2021, Abbildung 1

Was können Angehörige tun?

Sollten Sie Zeuge eines Herzkreislaufstillstandes werden, sollten Sie im Stande sein, eine wirksame Herzdruckmassage auszuführen. Erste-Hilfe-Kurse oder betriebliche Sanitätskurse, mit fachmännischen Instruktoren, bereiten Sie auf diesen Ernstfall vor. Sorgen Sie dafür, dass Sie diese Kenntnisse von Zeit zu Zeit auffrischen, damit Sie bei Bedarf ein Leben retten können.

Erhebliches Potenzial sieht SWISSRECA auch im Bereich der Ersthelfer-Reanimation durch intelligente Defibrillatoren. Private oder öffentlich zugängliche AED-Defibrillatoren unterstützen den Anwender mittels Voice Assistent bei jedem Schritt.

Wie kann die organisierte Erste Hilfe (First Responder) helfen?

Dass 65% der ausserklinischen Herzstillstände zuhause geschehen, verdeutlicht die Wichtigkeit der organisierten Ersten Hilfe. Denn nur wenige Wohngebiete sind mit öffentlich zugänglichen Defibrillatoren ausgestattet. Umso stärker die Bedeutung eines feinmaschigen Netzes an First Respondern.

Ergebnisse: 65% der ausserklinischen Herzinfarkte geschieht zuhause
SWISSRECA Jahresbericcht 2019 – 2021, Abbildung 2.2.

First Responder sind ausgebildete Ersthelfer. Diese Personen sind speziell für den Einsatz bei Herzkreislauf-Notfällen geschult und führen ihre Ausrüstung für Erster Hilfe ständig mit sich.

First Responder sind durch ihre geografische Nähe häufig schneller vor Ort und können bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes bereits eine Reanimation mittels Defibrillator starten. Der IVR und die Behörden sind sich einig, dass die organisierte Erste Hilfe ebenfalls massgebend zu einer grösseren Erfolgsquote bei ausserklinischen Herzstillständen beitragen kann.

Wo steht der Kanton Aargau in der Versorgung ausserklinischer Kreislaufstillstände?

Die organisierte Erste Hilfe, sogenannte First Responder sind im Kanton Aargau zwar bereits stark vertreten, jedoch noch nicht kantonal organisiert.

«Im Kanton Aargau bestehen heute mehrere, lediglich für das eigene Gemeindegebiet zuständige First Responder-Organisationen».

Rahel Klarer, Sprecherin des Departements Gesundheit und Soziales des Kantons Aargau

Bereits 2023 soll das Netz der First Responder im Kanton Aargau ausgebaut und besser organisiert werden. Künftig sollen First Responder zentral registriert und via App automatisiert lokalisiert und zu einem Einsatz aufgeboten werden.

Im Kanton Aargau gibt es bereits seit einigen Jahren eingespielte First Responder Gruppen. Stampfli Medical hat bspw. 2021 die Feuerwehr Oberes Seetal komplett neu ausgerüstet und unter anderem im Bereich der Defibrillatoren geschult. Weitere Ortschaften und Gemeinden werden aktuell von Stampfli Medical bei der Einführung eines First Responder Konzeptes beraten.

Für weitere Auskünfte zur Ausrüstung und Schulung von First Responder Gruppen, melden Sie sich bitte direkt bei Nicolaj Wälli, Geschäftsführer von Stampfli Medical.

Über die Studie

SWISSRECA ist das Out-of-Hospital Cardiac Arrest (OHCA) Register, das vom Interverband für Rettungswesen (IVR) in der Schweiz etabliert wurde. SWISSRECA erfasst seit 2019 Daten zu den einzelnen Gliedern der sogenannten Überlebenskette und liefert relevante Erkenntnisse um gezielte Verbesserungsmassnahmen innerhalb der Kette vornehmen zu können. Quelle für diesen Magazinbeitrag ist der Jahresbericht 2019 – 2021, der von SWISSRECA Anfang 2023 veröffentlicht wurde.

Überlebenskette gemäss dem European Resuscitation Council (ERC)